Alwinisches


Zum ersten Mal „Hallo“ oder so ähnlich sagte Alwine in einer 700 Seelen Gemeinde im Westerwald. Geld verdienten dort die Männer in den umliegenden Eisenzechen. Ihr Vater war Former von Beruf und besaß im Keller des kleinen Hauses eine an Werkzeugen reiche Werkstatt, die für jedermann, auch dem Kind zur Verfügung stand. Statt mit Puppen zu spielen „baute“ Alwine. Mit Begeisterung und unverhohlener Neugierde besuchte sie die Zwergschule des Dorfes:

Vier Unterrichtsklassen in einem Raum, unterrichtet von der angebeteten jungen Lehrerin. Diese entschied dann nach vier Schuljahren, dass Alwine zum Gymnasium wechseln sollte. Diese junge Lehrerin, Alwines Weichenstellerin, war zudem eng befreundet mit Hans, einem Mann des Dorfes, der ausgezogen war, um dieser engen Welt zu entfliehen. In Trier erwuchs dieser Mann zu einem bedeutenden Gold-und Silberschmiedemeister und war so schon unbewusst verantwortlich für Alwines spätere Stilprägung.


Der Schulwechsel zum Gymnasium veränderte Alwines kleines Leben. Ein einsamer, langer und beschwerlicher Schulweg während der nächsten Jahre beflügelte Ihre ungebremsten Fantasien.

 

Nach Abschluss der Schule und einem Umzug ins Saarland war Gold- und Silberschmiedemeister Hans der Weichensteller für Alwines Start ins Berufsleben und behilflich bei der Suche nach dem Ausbildungsplatz. Nach der Ausbildung zur Goldschmiedin folgte ein kurzes Intermezzo bei einem klassischen Juwelier. 

 


Bestärkt, keine Juwelierin sein zu wollen, folgte die Ausbildung zur Silberschmiedin. Vielen Menschen ist der Unterschied zwischen Goldschmieden und Silberschmieden nicht bewusst. Die kurze Definition lautet: Goldschmiede machen Schmuck, Silberschmiede stellen Gerät her. Beeinflusst durch die Hauptkundin im Silberschmiedebereich, die katholischen Kirche entdeckte Alwine ihre Leidenschaft für Skulpturen und Bildhauerei. So führte der Weg an eine Fachschule für Gestaltung. Sie belegte und absolvierte das Fach Schmuckgestaltung, nicht ohne bei den Industriedesignern die ungeheure Ästhetik der Industrieformen lieben zu lernen. Die Ablegung der Meisterprüfung als Goldschmiedin belohnte das Lernen und Studieren. 

 

Doch wie verdiente man Geld? Das Gold-Silberschmiedehandwerk gehört leider zu den schlecht bezahlten Berufen, im Gegensatz zur Zahntechnik. In den 80iger Jahren wechselten daher viele Goldschmiede in die jungen Zahnlaboratorien , die sich zu diesem Zeitpunkt gründeten. Alwine folgte dem Trend und legte damit den Grundstein zu einem weiteren Beruf. Jedoch diente die Zahntechnik nicht ausschließlich dem Geldverdienen, neue Techniken für Schmuck und Objektkreationen schufen weiteren Spielraum für künstlerische Fantasien. Als freie Künstlerin, mit Ausstellungen in Galerien und Kunsträumen, verfestigte sich Alwines Stil und Anspruch. Ein weiterer Ortswechsel zurück ins Saarland, um die kranke Mutter zu begleiten, öffnete neue Perspektiven. Alwine wurde Buchhändlerin! Der Traum einer eigenen Kunstbuchhandlung mit Goldschmiede blieb leider unerfüllt!

 

 

Begegnungen mit aufregenden Menschen und Umzüge, auch der Liebe wegen, beschreiben Alwines Lebenswanderung. Die Aussicht, mit all‘ den gemachten Erfahrungen selbst ausbilden zu dürfen, führte Sie nach Berlin. Dort lebte, arbeitete sie und bildete erfolgreich aus.

 

Madlen, eine emanzipierte Journalistin, 1918 geboren, mit einem unendlichen Schatz an Lebenserfahrung und Weisheit, unterstützte Alwine in ihrem Bestreben, den ganz eigenen Weg zu gehen. Durch Madlen lernte Sie die Schönheiten von Mallorcas Norden kennen.

 

Anfang der 90iger Jahre erfüllte sich der Traum vom Leben und Arbeiten in Mallorca. Überaus reiche und von Erfolg geprägte Jahre folgten. Besondere Menschen säumten Alwines Weg.

 

Die Begleitung ihrer liebsten Tante in den Tod veränderte ein weiteres Mal die Richtung. Barcelona wurde der neue Lebens- und Arbeits-mittelpunkt. Zum ersten Mal baute Alwine Ihren Marktstand auf.

 

Der Weg ist das Ziel, erlangte die wahre und tiefe Bedeutung in Alwines Leben. Persönliche Niederlagen und Enttäuschungen führten zu der Entscheidung, wieder in Deutschland zu leben. Freunde in Bayern schenkten Alwine Raum und Hilfe, um ihren künstlerischen Weg weiter zu gehen. Eine ungewöhnliche Kombination aus Schmuckwerkstatt und Hundeladen wurde eröffnet.


Mit zunehmendem Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Umwelt verarbeitete Alwine ungewöhnliche Materialien zu außerordentlichen Schmuckobjekten. Um Besonderes zu verkaufen, brauchte es den besonderen Ort.

 

Im Februar 2015 kehrte Alwine zurück in ihr heißgeliebtes Berlin. In ihrer Steglitzer Werkstatt entstehen nun Objekte, die von mutigen, ausdrucksstarken und individuellen Persönlichkeiten geschätzt und getragen werden. In dieser Werkstatt wird alles von Hand gefertigt!

 

Es wird gesägt, gefeilt, gebogen, gelötet, geschliffen und poliert. 

 


 

 Zweimal die Woche baut Alwine ihren schönen Marktstand auf. Die Werkstatt in Steglitz freut sich über interessierte Besucher. In dieser Werkstatt werden auch Objekte zusammen mit den Kunden kreiert, entworfen, skizziert und geschaffen. Dies können Schmuckobjekte sein mit persönlichem Signet, oder auch Gegenstände des Alltags, vom Türknauf bis zum Samowar.

 

Alwines Türen sind auch für Kunden geöffnet, die geliebte Gegenstände repariert oder restauriert haben möchten.

Für Terminverwinbarung in der Werkstatt rufen Sie bitte an oder schicken Sie eine Mail.

Besuchen Sie Alwines Marktstand, die Kunst-und Handwerksmärkte, der besonderen Art.

Danke, dass Sie uns bis hierher gefolgt sind!

 

Ich freue mich auf Sie!